Was haben wir uns für dieses Jahr vorgenommen? Was beschäftigt Bunte Lebenswelten auch in Corona-Zeiten?
Dazu hat Lea, die Freiwillige im ökologischen Jahr die erste Vorsitzende, Angelika Specht, interviewt.
L: Wie ist die Vereins-Organisation in Corona-Zeiten?
AS: Wir wollen unsere digitale Effizienz steigern. Dazu recherchieren wir derzeit unter Customer-Relationship-Programmen (CRM), was uns hilft, unsere Arbeitsabläufe zu straffen und noch systematischer anzugehen. Die Überleitung in eine Videowelt gelingt leider nicht, weil wir durch die schwache digitale Infrastruktur in Ludolfshausen aus den Schaltungen herausfliegen. Dabei sind wir lediglich übers telefonische Festnetz erreichbar, weil auch hier die weitere Infrastruktur, ein Mobilfunkmast, immer noch fehlt. Wir benötigen andere kreative Lösungen.
Momentan befassen wir uns – wie viele – mit der Intensivierung und Verbesserung des Homeoffices. Die besondere Herausforderung besteht bei unserer sehr kleinen Größe im häufigen Wechsel der Praktikant*innen. Die Vielgestaltigkeit der Praktika benötigt, dass wir jeden Arbeitsschritt vom Büro aus mit vielerlei Grundlageninformation immer wieder neu begleiten, welches erst mal der Erledigung vieler anderer Aufgaben den Spielraum nimmt.
Die Arbeit im Homeoffice verlangte mir erst einmal viel Vertrauen ab. Ich bin zufrieden, wie gut wir damit letztendlich zurechtkommen. Mehr Homeoffice geht nicht.
L: Was bedeutet es, mit Ehrenamtlichen im Homeoffice zu arbeiten?
AS: Wir freuen uns sehr, dass einige Menschen gerade in der Corona-Zeit zu uns dazu gestoßen sind, um uns bei unseren Aufgaben behilflich zu sein. Für uns im Büro bedeutet es, viele Telefonbesprechungen mit den Ehrenamtlichen abzuhalten. Wir halten möglichst engen persönlichen Kontakt. Daneben füttern wir die digitalen Projektmanagement-Instrumente in einer Cloud mit Informationen, damit diese dann auch zugänglich sind.
Typische Aufgaben, die auch im Homeoffice funktionieren, sind aus dem Bereich der Online-Öffentlichkeitsarbeit. Zum Beispiel für Social Media/Facebook oder Instagram könnten wir uns noch ehrenamtliche Unterstützung vorstellen, mit einem ‚Händchen für Engagement, Diplomatie und Humor‘.
L: Wie geht es in den Bereichen Klimaschutz weiter?
AS: Wir planen wir im Moment die neue Gartensaison und wollen gerade für Klimaschutz und Permakultur unsere Kontakte in die Region und in andere Länder nutzen und erweitern. Es bestehen zurzeit im Verein u. a. einige Verbindungen nach Nahost und ein wenig nach Afrika. Wir sehen in der Permakultur eine nachhaltige Weise, auch anderswo nachhaltige Existenzen mit wenig Land aufzubauen. Dies bedeutet uns, damit begründete Hoffnung in die Welt zu tragen.
Doch dies kann meiner Meinung nach nur dann gut funktionieren, wenn wir menschliche Umgangsweisen mit Mitmenschen pflegen. Auch dafür bleiben wir an der Humorentwicklung dran, fühlen uns zu mehr menschlicher Wärme, Mitgefühl und Herzlichkeit veranlasst wie manchmal auch herausgefordert. Wir beziehen Dankbarkeit und Freude mit ein.