Rückblick: Spaziergang über den Göttinger Wall

Es war ein schöner Herbstsamstag, an den wir uns zusammen mit Mitgliedern, ehrenamtlichen Helfer*innen und Gästen beim Löwen am Geismar Tor trafen. In einer kleinen Runde von Sechs Personen gingen wir auf dem Göttinger Wall. Dabei sprachen wir über historische Gebäude, Ereignisse und bekannte Personen.

Zuerst bewunderten wir das Accouchierhaus, die ehemalige Universitäts-Frauenklinik. Erbaut im Jahr 1751 war sie die erste Frauenklinik im deutschsprachigem Raum. Nur wenige Meter weiter steht das Gauß-Weber-Denkmal. Johann Carl Friedrich Gauß erhielt bereits zu Lebzeiten die Auszeichnung zum Fürst der Mathematik. Wilhelm Eduard Weber war ein guter Freund von Gauß und der einzige Naturwissenschaftler unter den Göttinger Sieben.

Weiter ging es zu den Odilienmühlen. Diese sicherte zu Kriegszeiten die Versorgung der Bevölkerung. Beim Bismarckhäuschen sprachen wir über Otto von Bismarck, seine Handlungen und insbesondere sein Vermächtnis: die Sozialversicherungen.

Beim Botanischem Garten sprachen wir über die vielen verschiedenen Pflanzen, die sich dort befinden. Viele kamen als Geschenke an die Universität und den Professoren nach Göttingen. Auch Albrecht von Haller, der auf Einladung des Kurfürsten von Hannover und Königs von Großbritannien, Georg II. nach Göttingen kam, war ein Gesprächsthema. Er errichtete den Botanischen Garten.

Danach waren wir am Cheltenhampark. Hier konnte Angelika ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern. Aktuell wird der Park umgebaut und saniert. Doch nach dem Umbau sorgt der Platz nicht nur für Unterhaltung der Besucher*innen, sondern auch für Artenschutz, Biodiversität und Wassermanagement. Die Architektur des Deutschen Theaters hat uns gut gefallen, sodass wir zur Erinnerung an den schönen Tag, ein paar Fotoaufnahmen gemacht haben. Wir waren zurück beim Löwen, verabschiedenden uns und freuen uns auf das nächste mal.

Wir danken allen Teilnehmer*innen für den gemütlichen Nachmittag.


Heftiger Blitzschlag in Ludolfshausen zerstört digitale Anlagen – teure Datenrettung erforderlich

Ein außergewöhnlich heftiger Blitzschlag trifft das halbe Dorf Ludolfshausen am 30.08.2024. In den Häusern waren etliche Router und /oder Telefone außer Gefecht gesetzt

Bei uns hat es den zentralen Computer zerstört, ebenso wie andere wichtige Teile der digitalen Anlage. Das trifft uns sehr, da unsere Arbeit jetzt nur eingeschränkt fortgeführt werden kann.

Unsere ehrenamtliche Computercrew tat dankenswerterweise ihr Bestes, um den Schaden mit Bordmitteln zu ermitteln und zu begrenzen. Die Telekom reparierte die Anschlüsse nach 5 Tagen. So konnten wir im Bereich der Telefonanlage und des Routers mit schnellen Sachspenden (vielen Dank!) die Kommunikation nach außen wiederherstellen. Einen gebrauchten Computer gleicher Bauart haben wir inzwischen besorgt. Andere Teile werden wir zu einem späteren Zeitpunkt ersetzen.

Am aufwändigsten und teuersten ist jedoch zurzeit die notwendige Datenrettung. Die Festplatten können nicht genutzt werden, das schränkt uns in unserer Arbeit sehr ein. Steuerdaten, Arbeitsmaterialien und wertvolle Fotodokumente müssen wiederhergestellt werden, damit wir unsere Arbeit in der Begabungsförderung vor allem junger Erwachsener und unsere Bildungsarbeit im Klima-, Umwelt- und Artenschutz fortführen können.

Eine entsprechende Versicherung konnte der Verein bisher bedauerlicherweise auch nicht finanzieren.

Der Schaden könnte schon mal 2.000 € betragen, erfuhren wir von fachlicher Seite. Darüber verfügt der Verein leider nicht.

Bitte helfen Sie als Privatperson oder Unternehmen mit Ihrer Spende auf das Konto DE58 2605 0001 0056 0420 47.

Sie können auch unser Spendenformular nutzen.

Bis 300 € (im Jahr) reicht ein Überweisungsbeleg. Darüber hinaus bekommen Sie eine Spendenbescheinigung, wenn Sie uns ihre entsprechenden Daten mitteilen:

Tel. 05504 7553 oder mail@Bunte-Lebenswelten.de

Ihre Spende bewirkt, dass wir unsere Arbeit wieder wie gewohnt aufnehmen können und stellt sicher, dass unsere Hilfe für Menschen mit einem persönlichen Begleitungsbedarf und unser Einsatz für die Natur, insbesondere Bildung rund um Bäume und ökologischen Gartenbau, da ankommt, wo sie benötigt wird.

Bitte spenden Sie jetzt!

Wir vom Verein Bunte Lebenswelten, bedanken uns herzlich für Ihre Unterstützung.


Wurzeln für die Zukunft – Baumbildung von Anfang an

Kleine Ausflüge in neue Arbeitsfelder und Begegnungen mit neuen Menschen weckten bei den Studierenden das Interesse an Baumbildung. Um im Klimawandel effektiv handeln zu können, sollten Geografie- und Ökosystemmanagement-Studierende an einem Seminar zur Bildung für nachhaltige Entwicklung teilnehmen.
Zuerst sollten sie den Begriff „Nachhaltigkeit“ von seiner historischen Entwicklung bis hin zu den 17 UN‑Nachhaltigkeitszielen kennenlernen, um „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ als notwendige Maßnahme gegen Klimaprobleme zu verstehen.

Baumbildung - Seminar "Bildung für nachhaltige Entwicklung" Jahr 2024
Bild wurde von KI generiert.

Bäume im kommunalen Raum

Das Pflanzen und Pflegen von Bäumen gilt als eine der wirksamsten Klimaschutzmaßnahmen. Gemeinsam mit den Studierenden wollte ich die Rolle der Stadtverwaltung Göttingen, dem wichtigsten städtischen Akteur in dieser Hinsicht, verstehen. Wir beschäftigten uns mit den stadtplanerischen und stadtentwicklungsbezogenen Prozessen und untersuchten die Bildungsangebote zu Bäumen in städtischen Schulen und Kitas. Dabei führten wir Experteninterviews und diskutierten die Methodik des wissenschaftlichen Arbeitens. Ein weiteres Interview führten wir mit einer Baumaktivistin aus Göttingen.

Göttingen hat etwa 50.000 kommunal gepflegte Bäume und zählt damit zu den baumreichsten Städten Deutschlands. Zusätzlich gibt es viele Grünflächen in privater, kirchlicher und öffentlicher Hand.

Stadtplanung und Stadtentwicklung

Mitarbeiterinnen der Stadtverwaltung lieferten uns wertvolle Informationen. Während Bäume in der Stadtplanung noch keine große Rolle spielen, liegt im Referat für Stadtentwicklung der Fokus auf Begrünung und deren Infrastruktur. Hier geht es im Rahmen des Klimawandels auch um die Anlage von Windschneisen und Beschattung. In Innenstadtstraßen ist die Neuanpflanzung von Bäumen begrenzt, da der Wurzelraum mit Versorgungsleitungen konkurriert. Alternativen sind Dach- und Wandbegrünungen. Wir lernten auch über Bürgerbeteiligungen bei der Planung neuer Stadtgebiete und der Umgestaltung von öffentlichen Plätzen.

Grünflächen, Baumbetreuung und Bürgerbeteiligung

Der Fachdienst Grünflächen, Teil des Fachbereichs „Stadtgrün, Umwelt und Infrastruktur“, kümmert sich um die Pflege und Anpassung von Grünflächen. Dazu gehört auch die Erhaltung alter Bäume und der Schutz von Straßenbäumen und Streuobstwiesen. Ein Beispiel für direkte Bürgerbeteiligung erlebten wir bei der Verlegung eines Spielplatzes unter Einbeziehung der Kinder. Ein weiteres Beispiel war die Neugestaltung des Cheltenhamparks im Rahmen der Klimaanpassung. Der Fachdienst entscheidet auch über die Entfernung von Bäumen aus Sicherheitsgründen und arbeitet hierbei mit der Baumschutzgruppe des BUND e. V. zusammen.

Große und alte Bäume werden oft aus baulichen Gründen gefällt und meist nur durch kleinere ersetzt, was die Bürger ärgert. Viele von ihnen fordern von der Stadt mehr Kreativität, um das Stadtgrün zu erhalten. Ein Interview mit einer Biologin und Streuobstwiesenexpertin brachte sowohl positive Kooperationen mit der Stadtverwaltung als auch Kritik aus Naturschutzkreisen hervor.

Städtische Grünflächenplanung für Bildungseinrichtungen

Über die Integration der Bildung für nachhaltige Entwicklung in Schulen und Kitas informierte uns eine Architektin, die städtische Spielflächen plant und umgestaltet. Der Planungsprozess findet in Zusammenarbeit mit dem pädagogischen Personal statt, jedoch werden den Kindern fertige Plätze vorgegeben. Die Architektin zeigte sich offen für die Idee, Flächen zur Eigengestaltung für Kitas und Schulen bereitzustellen, um Naturbildung zu fördern.

Baumbildung für Kitas

Für die Umsetzung der Baumbildung im Kita-Bereich sprachen wir mit einer Fachberaterin, die 13 städtische Kitas betreut. Ziel ist es, Kitas für Baumbildung zu motivieren und ein Modellprojekt zu starten. Wir diskutierten auch, wie sich die Kita-Bildung im Laufe der Jahre verändert hat und welche neuen Konzepte, wie das der Stiftung „Kinder forschen“, eingeführt wurden.

Studierende sagen Danke

Einige Studierende fassten ihre Lernergebnisse in einer Mindmap zusammen, um der Stadt Göttingen und den Interviewpartnern zu danken. Ihre Forschungsergebnisse hielten sie in Hausarbeiten fest und überlegten, wie sie selbst aktiv werden können.


Pamela schreibt über ihre ersten Tage bei uns:

Umschulung zur „Kauffrau für Büromanagement“, mit 6 Monaten Praktikum. Online Unterricht, ob das was wird? Ich bin schon so lange aus der Schule raus. Das Praktikum ist, innerhalb der 2 Jahre in mehrere Teile aufgeteilt und wechselt sich mit dem Unterricht ab. Unter diesen Voraussetzungen einen Praktikumsplatz zu finden, war nicht einfach.

So viele Bewerbungen, aber es kamen immer nur Absagen. „Falscher Zeitraum“, „Es sollten mindestens 3 Monate am Stück sein.“, „Wir haben niemanden im Betrieb, der ausbilden darf.“ – Frust und Panik machten sich breit. Ohne Praktikum ist die Umschulung gelaufen. Soll ich einfach aufgeben?

Doch dann kam eine positive E-Mail von Bunte Lebenswelten. Sie liest sich nett. Es hört sich alles gut an. Mal sehen, wie es weitergeht. Ein Telefonat, dann das Vorstellungsgespräch, Mittwoch kann ich anfangen.

Ich hatte Bedenken: die weite Fahrt, auf teilweise kurvenreichen Landstraßen, den ganzen Tag, nicht erreichbar, mein Handy funktioniert nur für Notrufe. Das Bedenken war unbegründet, man muss nicht rund um die Uhr erreichbar sein. Mit einer Pubertierenden, die quasi ohne ihr Handy keinen Schritt macht, gestaltet es sich nicht so einfach. Es sind Ferien und sie muss oft etwas von Mama wissen. Aber sie ist verantwortungsbewusst, vernünftig und kein kleines Kind mehr. Sie wird aus dieser Situation ebenso viel lernen wie ich. Und ich weiß, es sind genug Menschen in ihrer Nähe, die auf sie achten.

Jetzt grade schaue ich beim Schreiben aus dem Fenster. Es fliegen ein paar Schwalben vorbei, und es ist herrlich, einfach schön. Diese Ruhe, die Artenvielfalt. Ich habe noch nie so viele Schmetterlinge an einem Ort gesehen wie hier.

Die Nervosität ist vorbei, die ersten beiden Tage sind geschafft, und es macht unglaublich viel Spaß. Ich habe viel gelernt und viel erfahren.

Büro ist doch nicht so schlimm, wie ich gedacht habe.

Ich bin sehr froh, dass Angelika auf meine Bewerbung reagiert hat. Ich glaube, es ist das Beste, was mir während der Umschulung passieren konnte. Sie ist eine herzliche Person, kann Dinge wunderbar erklären, nimmt sich Zeit und vor allem, nimmt sie mich wahr. Ich laufe nicht nur mit, wie das bei anderen Betrieben sicherlich der Fall wäre. Nein, ich bin integriert, ein Teil des Teams, und deswegen gefällt mir das Arbeiten hier so gut.


Erdfest – unser Sommerfest

Unser Sommerfest feierten wir auch dieses Jahr im Rahmen der bundesweiten Erdfest-Initiative. Vereinsmitglieder, ehrenamtliche Helfer und uns nahestehende Gäste kamen zusammen, um diesen besonderen Tag zu genießen, und wir möchten euch im Rückblick daran teilhaben lassen.

Kaffee & Kuchen und Sparziergang

In angeregter Unterhaltung genossen wir Kaffee und Kuchen. Mit tatkräftiger Unterstützung ihrer Tochter und der französischen Studentin Mayline hatten wir wegen des wechselhaften Wetters unseren Kaffee- und Kuchengenuss kurzerhand in Angelikas warme Küche verlegt.

Sommerfest - Gedeckter Tisch

Dann spazierten wir durch Ludolfshausen und erfuhren dabei mehr über seine bäuerliche Geschichte seit über 1000 Jahren. Unser Ziel war eine idyllische Sitzbank an geschützem Platz am Waldrand, die wir nun offiziell einweihten – eine Spende der Volksbank Südniedersachsen an Bunte Lebenswelten. Wir empfehlen sie gern allen Besucher*innen wegen des schönen Blicks über das Dorf und Äcker vor Fritzeberg und Bocksbühl.

Spiele und Baumpflanzung

Gemeinschaftsspiele sorgten für Auflockerung und Spaß auf dem Sommerfest. Der Höhepunkt des Nachmittags war die feierliche Baumpflanzung: Ein junger Maulbeerbaum fand seinen neuen Platz in unserem Permakulturgarten. Es war Zeit, dass das Bäumchen aus seiner Baumschale zu seinem endgültigen Ort umgepflanzt wurde – mit gesanglicher Begleitung. Möge er wachsen und gedeihen!

Sommerfest - Musikalische Überraschung

Zum Schluss überraschte uns lautes Pfeifen und Trommeln. Als Geschenk für unsere Vorsitzende, Angelika Specht, gab es nachträglich zum Geburtstag ein Ständchen mit schottischen Klängen. Immerhin rundet man nur alle 10 Jahre. Ein wunderbarer Ausklang für ein gelungenes Fest!

Wir danken allen, die diesen Tag mit ihrer wunderbaren Zusammenarbeit im Bunte Lebenswelten e. V. ermöglicht und so besonders gemacht haben!

Unser herzlicher Dank gilt auch Frau Wüstefeld von Edeka aus Friedland und Herrn Eckloff von SB Union Großmarkt GmbH aus Göttingen für köstliche Kuchen- und Getränkespenden. Und der Bank für die Bank am Waldesrand. Die Großzügigkeit hat unser Fest noch einmal extra bereichert.

Mit allen auf ein baldiges Wiedersehen!