Reimend-singend Bäume pflanzen – Das Erdfest 2022 bei den Bunten Lebenswelten

Bei den Bunten Lebenswelten hat das Erdfest, das jeweils zum Sommeranfang begangen wird, bereits seit 4 Jahren Tradition. Am vergangenen Wochenende fand es zur großen Freude aller Beteiligten statt. Die Stimmung war noch besser als das Wetter und neben der Umpflanzung eines Maulbeerbaumes wurde gedichtet, Kuchen genossen und gesungen.

Bei Kaffee und Kuchen wurde unter dem schützenden Pavillon geplaudert, gelacht und gereimt

Das gemeinsam erschaffene Gedicht steht dem Blog voran, einige Impressionen schließen ihn ab:

Der Becher mit dem Schmand

stand müffelnd vor der Wand.

Jedem Menschen ist bekannt,

dass Schmand durch den Versand

sich radikal entspannt.

Vermischt mit feuchtem Sand

ist er mit Buttermilch verwandt,

dieser Umstand.

Nur der blanke Unverstand

löscht mit Schmand den Brand.

Auch Durst genannt.

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Gemeinsam wurde die Erde in das neue Zuhause des Maulbeerbäumchens geschaufelt

Alle gaben dem Baum einige Worte und Gedanken mit auf den Weg, die später zum Nährboden werden

Der Baum bekam einige Nachbarspflanzen zur Seite gestellt, weil es sich auf mehreren Beinen einfach besser steht

Nachdem die Sanierung der neuen Pflanzenwohngemeinschaft fast fertig war…

…kam mit dem kühlen Nass auch ordentlich Leben in die Bude

Gemeinsam wurde noch ein wenig gesungen – sogar im Kanon 😉

Es war bestimmt nicht das letzte Fest seiner Art – seid beim nächsten Mal gerne dabei!


Das Erdfest im Verein Bunte Lebenswelten 2021

Letztes Wochenende, vom 18.06 – 20.06., wurde das Erdfest veranstaltet. Dieses wird jährlich von der Erdfest-Initiative organisiert und fand dieses, wie auch letztes Jahr, online statt. Wir zelebrierten die Verbundenheit zwischen Mensch und Natur schon im dritten Jahr.

Bereits letztes Jahr erfolgte zum Erdfest ein Baumpflanzritual, bei dem eine kleine Buche zusammen in Mischkultur mit anderen Pflanzen in einer großen Tonschale ein Plätzchen fand, um zu gedeihen. Ein Jahr später haben wir sie nun in unseren Permakulturgarten eingepflanzt, zusammen mit Kartoffeln, Tomatenpflanzen und Kohlrabi. Eingeleitet wurde unser Baumpflanzritual diesmal von einer Yogaeinheit, bei der jede aus unserem derzeitigen Geschäftsstellen-Team (FÖJ-lerin Lea, Praktikantin Julia und Leiterin Angelika Specht) abwechselnd verschiedene Übungen zeigten und anleiteten. Die Yoga-Baumpose durfte dabei natürlich nicht fehlen! Nach unserer Baumpflanzung hörten wir noch ein Baumgedicht und sangen den Scherzkanon »Was müssen das für Bäume sein«.

Das wichtigste aber ist die kleine Phase, in der wir auf Papier geschriebene Wünsche unter die Pflanzen steckten, damit sie verkompostieren und unsere Bemühungen buchstäblich fruchtbar machen. Wir haben gelacht und geschwitzt und uns mit der Natur verbunden. Gestärkt gehen wir als Team an unsere kommenden gemeinsamen Aufgaben heran.

Hast du schon mal vom Erdfest gehört, und vielleicht auch schon mal mit gefeiert? Wenn ja, was hast du denn zum Fest unternommen?


Erdfest zusammen mit Transition-Town-Initiative gefeiert

Zum zweiten Mal war Bunte Lebenswelten beim bundesweiten Erdfest dabei, das um die Sommersonnenwende gefeiert wurde. Bedingt durch die gegenwärtigen Gesundheitsregelungen war es eine kleine Runde, zu der man im Freien am Stadtrand von Göttingen zusammenkam, maßgeblich Mitwirkende der Göttinger Transition-Town-Initiative (Göttingen im Wandel e. V.) und Angelika Specht von Bunte Lebenswelten e. V.

Dort widmete man sich zunächst den Fragen :
1. Was fehlt mir aus der Zeit vor Corona? Was möchte ich gerne wieder zurückhaben?
2. Was habe ich in der Corona-Zeit schätzen gelernt und möchte es in die Zukunft mitnehmen?
3. Was möchte ich aus der Zeit vor Corona loslassen, aus meinem Leben entlassen?

Angelika Specht führte ein Baumpflanzritual durch, das als gemeinsam zu entwickelnder Prozess angelegt war.    Erde aus verschiedenen Gegenden Südniedersachsens wurde zusammengemischt: Lehm, Sand, Kompost und Terra Preta. Ein Buchensämling bekam als erstes seinen Platz inmitten dieser Erdmischung, die in eine große Schale gefüllt worden war. Jede Person hatte zur dritten Frage eine Antwort aufgeschrieben und diese laut lesend zur Kompostierung in ein Pflanzloch hineingegeben. Gemäß der Mischkultur in der grünen Permakultur pflanzte jede Person eine weitere Pflanze – einen kleinen Busch, eine Blume, ein Wildkraut – hinzu, weil sie einander Schutz und Nahrung und dem Bodengetier eine Behausung geben.

Im achtsamen Tun der Runde entstand ein Ökotop in einem Blumentopf, schön rund und handhabbar.  Die Pflanzen sind winterhart, sodass man in der Folgezeit nicht mit großen Schwierigkeiten über die Jahreszeiten rechnen muss. Wenn dieser Baum dann groß genug ist, wird er dorthin ausgepflanzt, wo er willkommen ist… Als zum Ende das Bedürfnis nach einem gemeinsamen Lied geäußert wurde, einigten sich alle auf eines mit dem mantraartig wiederholt gesungenen Vers: ‘Mother, I feel you under my feet…’

Was ein Baum für die Erde leistet, brauchte dieser Runde nicht erklärt zu werden. Emotional bewegt überlegten die Teilnehmenden, was sich durch Corona wünschenswert verändern sollte und wofür sich jede*r Einzelne einsetzen wolle.