Hügelbeet oder Blumenkasten – ein Versuch (auch in unserem Permakulturgarten)

Kooperation

Die Stiftung Wissen wecken aus Göttingen und Bunte Lebenswelten e.V. kooperieren seit über einem Jahr. Zentrales Arbeitsfeld beider Einrichtungen ist die Begabungsförderung junger Erwachsener. Eine weitere Gemeinsamkeit ist die Mitgliedschaft im Gemeinschaftsgartennetzwerks Göttinger Land. Während die Stiftung sich normalerweise ausschließlich an Studierende wendet, arbeitet Bunte Lebenswelten mit verschiedenen Begabungsniveaus.

 

Hügelbeet oder Blumenkasten

Wie unterschiedlich entwickeln sich Kräuter im Hügelbeet und Balkonkasten? Wie wirken sich gekaufte, vorgedüngte Kräutererde und naturbelassener, komposthaltiger Boden des Hügelbeets auf die Pflanzen aus? Wie lange dauert es, bis sich Unterschiede überhaupt feststellen lassen?

 

Rosmarin, Basilikum, Salbei und Oregano im Hügelbeet

 

Diesen Fragen ist unsere ehemalige FöJlerin Lea in einem kleinen Versuch nachgegangen. Dafür pflanzte sie aus dem Internet bestellten Rosmarin, Basilikum, Salbei und Oregano in gleicher Reihenfolge jeweils in einen Balkonkasten und ein Hügelbeet ein. Knapp einen Monat lang beobachtete sie, wie sich die Pflanzen bei identischer Pflege jeweils entwickeln und hielt alles auf Fotos fest.

Bei Beginn des Versuchs stellte Lea zunächst fest, dass einige Pflanzen die Reise zu ihr nicht gut überstanden hatten. ­ Der Basilikum war eingeknickt und bereits halb abgestorben, während der Salbei von vorneherein praktisch keine Überlebenschancen hatte. Die Pflanzen waren zu feucht transportiert worden und hatten die Staunässe nicht vertragen.

 

Rosmarin, Basilikum, Salbei und Oregano im Balkonkasten

 

Der Kräuterversuch

Der Versuch machte deutlich, dass die Kräuter im Blumenkasten mehr direktem Sonnenlicht ausgesetzt waren und die empfindlichen Sorten dies nicht gut vertrugen. Salbei und Basilikum waren nach dem Monat tot. Oregano und Rosmarin  veränderten sich im Kasten währenddessen so gut wie gar nicht.

Die Gegenstücke im Hügelbeet hatten durch die niedrigere Lage mehr Baumschatten und mussten durch Regen weniger gegossen werden. Beim Rosmarin ließen sich keine Unterschiede feststellen. Auch der Oregano blieb gesund und bereitete sich merkbar zum Boden hin aus, nachdem er im Topf eher in die Höhe gewachsen war. Der Basilikum erholte sich nach einigen Tagen wieder von den Strapazen des Transportes und stabilisierte sich, wurde jedoch an einigen Blättern angeknabbert. Der Salbei war von vornherein braun und konnte sich nicht mehr erholen.

Die Fotos vom gesamten Versuchsverlauf könnt Ihr hier sehen!

 

Das Ergebnis

Leas anfängliche Hypothese die gedüngte Kräutererde sorge zunächst für eine schnelle Anpassung der Pflanzen und ein schnelleres Wachsen, ließ sich nicht belegen. Der Schatten und die größere Fläche beim Hügelbeet erleichterten den Kräutern jedoch das Wachsen, wie Oregano und Basilikum zeigen.

Alles in allem lässt sich feststellen, dass gegen den Anbau von Kräutern im Balkonkasten nichts spricht, solange diese gesund umgepflanzt werden. Auch wenn sie im Hügelbeet natürlich mehr Platz haben, gedeihen sie auf dem Balkon bei richtiger Pflege durchaus gut. Es haben haben nun einmal nicht alle die Möglichkeit, sich ein Beet anzulegen und dann bietet der Blumenkasten eine gute Alternative.

 

Man sollte jedoch darauf achten, dass die Kombination Internetbestellung, lebendige Pflanze und Versand mit Spedition vielleicht nicht die allerbeste ist und stattdessen lieber zum Markt, zur Gärtnerei oder Fachhandel gehen. Das hat das Experiment allemal gezeigt :).


3 Gründe den Rasenmäher mal ruhen zu lassen und stattdessen die Sense zu bemühen

Mike und die Sense

 FöJler Mike hat sich heute mit der Sense in unserem Permakulturgarten ausgetobt und mich, Daniel,  so zu einer kleinen Recherche bezüglich Rasenmähern und Sensen inspiriert.

Deswegen gibt es hier 3 Gründe, die für das Mähen mit der Sense und gegen das mit dem Rasenmäher sprechen. Das Ganze wird dabei illustriert von Bildern von Mike bei der  Arbeit. 🙂

 

1. Rasenmäher sind laut und Sensen leise.

 

Jeder kennt den markdurchdringenden Lärm, den Rasenmäher produzieren. Stell dir zum Vergleich doch mal das angenehme Geräusch vor, das eine durch Rasen schneidende Sense macht. Dabei ist der Lautstärke eines Rasenmähers sicherlich auch nicht nur für Menschen, sondern auch für die Tiere, die in Deinem Garten leben, unangenehm.

 

2. Rasenmähen ist eine triste, mechanische und Sensen eine körperliche, meditative Tätigkeit.

 

Wer Rasen mäht, schiebt ein Gerät vor sich her, sitzt auf einem kleinen Gefährt oder übergibt die Arbeit komplett einer kleinen Maschine. Wer dagegen senst, betätigt sich körperlich an der frischen Luft und führt Drehbewegungen aus, die der Rückenmuskulatur zu Gute kommen. So lässt sich möglicherweise sogar ein meditativer Zustand ersensen, der höchstens vom Rasenmäherlärm vom Nachbargrundstück gestört werden könnte.

 

3. Sensen ist besser für die Artenvielfalt im Garten als Rasenmähen.

 

Mit dem Rasenmäher lässt sich vor allen Dingen eine ganze Rasenfläche auf die gleiche Höhe bringen. Ein wirklich lebendiger, vielfältiger Garten lebt jedoch gerade von unterschiedlichen Pflanzen in unterschiedlichen Größen. Welche Blüten sollen Insekten bestäuben, wenn im Mai oder Juni alle abgemäht werden? Mit der Sense lassen sich viel besser bestimmte Stellen trimmen, während andere vorerst in ihrem Zustand belassen werden. So kann aus dem Garten ein Lebensraum werden, der so natürlich wie möglich bleibt und vielen unterschiedlichen Tieren Unterschlupf bietet.

 

neues Futter für den Kompost


4 Argumente für sanften Tourismus, auch jetzt

Es ist Frühling, das Wetter wird wärmer und bald ist schon Ostern. Bei Sonnenschein bekommt man gleich Lust, etwas zu unternehmen. Die Wohnung vorübergehend verlassen, etwas unternehmen, ganz ich der Nähe entspannte Tage erleben.

In Corona-Zeiten wie jetzt findet die Erholung eben anders statt – auch gut: Bewegung hält dich fit. Entspanntes Tun gibt dir Anregung. Gelegentliche Begegnungen bekommen Inspirationscharakter. Dazu haben wir 4 Tipps für dich. Probiere sie aus!

 

  1. Du aktivierst dich sportlich oder gemütlich, indem du mit dem Fahrrad fährst, wanderst oder meditativ gehst (Kinhin). Lasse dir Letzteres ggf. zeigen. Du kannst dich in und mit der Natur betätigen (SAMU), angeleitet oder auch in eigener Art.
  2. Du pflegst draußen ein künstlerisches Hobby, das du sonst nur drinnen ausübst: wie musizieren, schreiben, malen, Geschichten erzählen, spielen oder einfach etwas, was dir sonst Spaß macht! Denke neu und anders. Dann verändert sich auch die gewohnte langweilige Perspektive.
  1. Du erkundest einfach mal Orte, in du man schon lange nicht mehr oder noch gar nicht warst. Kennst du den Großen Bocksbühl mit seiner schönen Aussicht? Den Meridianstein von Carl Friedrich Gauss, der ihm bei den ersten Landvermessungen half, oder das Grüne Band entlang der Grenze zwischen Südniedersachsen und Thüringen
  2. Dich für die Umwelt einsetzen und Permakultur kennenlernen, eine Einführung mitmachen, praktisches Mitwirken oder einen Baum pflanzen. Dies kann man gerne bei uns im Verein machen. Wir führen auch Baumpflanzrituale durch, falls dich so etwas interessiert. Dazu brauchen wir nur eine Anmeldung von dir unter 05504 7553 oder zu mail@bunte-lebenswelten.de.

 

Ich hoffe wir haben dich dazu inspiriert etwas Heimaturlaub zu machen! Wir freuen uns über Rückmeldung. Was ist dir eingefallen, was du machen kannst?

 

 

 


Lea lernt Permakultur

Hallo, ich bin Lea, die neue Freiwillige im ökologischen Jahr.

In den letzten Tagen habe ich schon viel über grüne Permakultur gelernt, und ich weiß, dass es auch eine soziale Permakultur gibt. Mehr darüber später. Ich habe mich hier um die Pflanzen gekümmert, was mir viel Spaß macht.

Ein FöJ mache ich, weil ich Tourismuskauffrau werden möchte und dazu hier mehr Erfahrungen sammeln kann.


Erdfest zusammen mit Transition-Town-Initiative gefeiert

Zum zweiten Mal war Bunte Lebenswelten beim bundesweiten Erdfest dabei, das um die Sommersonnenwende gefeiert wurde. Bedingt durch die gegenwärtigen Gesundheitsregelungen war es eine kleine Runde, zu der man im Freien am Stadtrand von Göttingen zusammenkam, maßgeblich Mitwirkende der Göttinger Transition-Town-Initiative (Göttingen im Wandel e. V.) und Angelika Specht von Bunte Lebenswelten e. V.

Dort widmete man sich zunächst den Fragen :
1. Was fehlt mir aus der Zeit vor Corona? Was möchte ich gerne wieder zurückhaben?
2. Was habe ich in der Corona-Zeit schätzen gelernt und möchte es in die Zukunft mitnehmen?
3. Was möchte ich aus der Zeit vor Corona loslassen, aus meinem Leben entlassen?

Angelika Specht führte ein Baumpflanzritual durch, das als gemeinsam zu entwickelnder Prozess angelegt war.    Erde aus verschiedenen Gegenden Südniedersachsens wurde zusammengemischt: Lehm, Sand, Kompost und Terra Preta. Ein Buchensämling bekam als erstes seinen Platz inmitten dieser Erdmischung, die in eine große Schale gefüllt worden war. Jede Person hatte zur dritten Frage eine Antwort aufgeschrieben und diese laut lesend zur Kompostierung in ein Pflanzloch hineingegeben. Gemäß der Mischkultur in der grünen Permakultur pflanzte jede Person eine weitere Pflanze – einen kleinen Busch, eine Blume, ein Wildkraut – hinzu, weil sie einander Schutz und Nahrung und dem Bodengetier eine Behausung geben.

Im achtsamen Tun der Runde entstand ein Ökotop in einem Blumentopf, schön rund und handhabbar.  Die Pflanzen sind winterhart, sodass man in der Folgezeit nicht mit großen Schwierigkeiten über die Jahreszeiten rechnen muss. Wenn dieser Baum dann groß genug ist, wird er dorthin ausgepflanzt, wo er willkommen ist… Als zum Ende das Bedürfnis nach einem gemeinsamen Lied geäußert wurde, einigten sich alle auf eines mit dem mantraartig wiederholt gesungenen Vers: ‚Mother, I feel you under my feet…‘

Was ein Baum für die Erde leistet, brauchte dieser Runde nicht erklärt zu werden. Emotional bewegt überlegten die Teilnehmenden, was sich durch Corona wünschenswert verändern sollte und wofür sich jede*r Einzelne einsetzen wolle.